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SV Rollwitz 68 – FSV City 76 Schwedt 7:1(4:0)

Im Vergleich zu Althüttendorf-Spiel gab es beim 1:7 (0:4) eine Reihe von Änderungen im Spielerkader. Stammkräfte wie Granzow und Raschke, die Neuen mit gutem Einstand Kujawski
und Hillmann fehlten aus der Althüttendorf-Elf. Die Ex-Junioren Mantik und Laag sowie Baufeldt wurden gleichfalls schmerzlich vermisst, nach wie vor noch nicht dabei Torwart Mecklenburg.
Unter diesen Bedingungen hielt die Anfangsformation anfangs nicht schlecht dagegen. In der 9. hatten so nacheinander Winkler und Großmann aus der Mitte gute Einschusschancen. In der 10.
zog dann der in der ersten Hälfte offensiv überzeugende Grünke vehement nach links durch, fand aber keinen richtigen Abschluss. Kurz danach zog Großmann seinen Eckball gefährlich in die Mitte,
Obert allerdings vergab. Trainer Kellers Coachingruf: „Nicht nachlassen“, was in dieser Situation bedeutete, nicht so schnell offensives Terrain aufzugeben. In der 14. die erste Ernüchterung,
Großmann verliert unnötig ein Duell im eigenen Strafraum – 0:1. Aufgegeben wurde nicht. Wenzbauer und Winkler scheiterten leider gemeinsam am gut haltenden Rollwitzer Keeper. Dann in der 27. Standard von rechts. Freiraum in der Mitte – Kopfstoß 0:2. Unsere Kopfballschwäche führte auch zum Fehler beim 0:4(43.). Schon vorher sah Großmann beim 0:3(37.) mit seinem Verteidigungsversuch erneut etwas unglücklich aus. Damit waren alle spielerischen Ansätze in der ersten Hälfte zwar nicht null und nichtig, aber man hatte nichts Zählbares in der Hand. Alle vier Gegentore entsprangen auch nicht aus dem Nichtfunktionieren der Abwehrkette, sondern aus ganz individuellen Fehlern wie mangelhaftem Zweikampfverhalten.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Superchance für Rollwitz, die aber TW Koch in großem Stil zunichte machte. Und es war nicht seine einzige Großtat, in der 59. zum Beispiel verhinderte er das
1:5. Zwischenzeitlich hatte es nämlich auch beim Gastgeber geklingelt. Payam tat das, was im gesamten Spiel schmerzlich vermisst wurde, er zog in der 57. aus 25m so richtig ab. Der Ball klatschte an die Latte, von dort in den Rücken des Torhüters und lag dann zum 1:4 im Tor. Moralisch gesehen war Winkler der Torvorbereiter, als er zweimal gegen die gegnerischen Abwehrspieler
vorbildlich seinen Körper einsetzte. Entschlossenes Zweikampfverhalten und rechtzeitiges Abspielen bei Angriffshandlungen waren wie in Althüttendorf auch in Rollwitz aber wieder ein Thema. Ein weiteres Manko war ohne Zweifel, dass bei Ballverlusten nach guten Steilangriffen in der 2.Hälfte im
Mittelfeld eine gefährliche Leere zu verzeichnen war, so dass Rollwitz seinen Angriffsaufbau relativ ungestört durchführen konnte. Das ist natürlich auch eine Frage der noch mangelnden Kondition,
was nicht zuletzt auch die Ursache für drei weitere Rollwitz-Tore war.
Das 1:7 liest sich nicht gut, aber blamiert hat sich die Mannschaft nicht. Zumal dieser Gegner sich als ein sehr homogenes und laufstarkes Team erwies. Immerhin besitzen die Rollwitzer eine der
heimstärksten Mannschaften der Liga. Und die Zeitrechnung ist, wie wir immer wieder erfahren, in Mecklenburg/Vorpommern gerade im Fußball keine 100 Jahre* zurück.
*Frei nach Reichskanzler Otto von Bismarck:“ „Wenn die Welt untergeht, dann begebe dich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 100 Jahre später.“